St. Silvester, Tautenhofen
Wegen ihrer Größe, dem hohen Turm, der Empore und der Sakristei könnte man sie fast schon als Kirche ansprechen. Beim Betreten - durch den Turm - wird der Blick vom hoch aufragenden Altar und einem vorzüglichen Chorbogenkreuz angezogen. Der Altar stand früher in der Kapelle von Staig bei Blitzenreute. Eindrucksvoll auch die eierstabumrahmte Holzfelderdecke.
Das Gotteshaus entstand 1594 durch Vergrößerung einer älteren Kapelle, worauf auch eine Jahreszahl in der gewölbten Vorhalle hinweist. Einen weitern Fingerzeig gibt die Inschrift auf dem rechts des Altars eingemauerten Steinepitaph. Da erfährt man, dass der in Tautenhofen residierende Ammann (=Richter) der Oberen Landvogtei, Melchior Locher, die Kapelle gestiftet hat - Herlazhofen und Gebrazhofen waren vorderösterreichisch. Für Locher wird ein auf ewig gestifteter Jahrtag am letzten Tag des Jahres abgehalten. Auf dem Denkmal ist er mit seiner Familie - der Ehefrau Anna und der Tochter Ursula sowie den Söhnen Hans, Jörg, Caspar und Melchior - dargestellt. Die Frauen mit den langen, die Männer mit den kurzen Rosenkränzen, den „Zehnern“. Gegenüber verewigt ein weiterer Epitaph von 1670 einen jüngeren Ammann gleichen Namens.
Den Kirchenpatron Silvester sieht man auf dem Bild an der rechten Langhauswand. Es zeigt den bedeutenden Papst, wie er Kaiser Konstantin tauft.
Quelle: Stätten der Stille, Die Kapellen im Landkreis Ravensburg, Manfred Thierer und Ursula Rückgauer, Kunstverlag Josef Fink, 2010
St. Silvester, Tautenhofen
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