Sternsinger Spendenprojekte 2023

  • Projektnummer P34H: Kindertagesstätte in Atibaia (Brasilien)

Unterhaltung der Kindertagesstätte 'Raio de Sol' in Sao Paulo/ Atibaia.

Informationen im Weihnachtsbrief

 

  • Projektnummer W15 0161 001: Lehrerfortbildung in Juba (Südsudan)

Lehrerfortbildung und Förderung des Unterrichtsbetriebs in den Gemeinden Old Fangak und Renk, Diözese Malakal/ Südsudan

Der Südsudan ist der jüngste Staat der Erde mit einer Analphabetenquote von rund 75 Prozent. Auf dem Land, wo die große Mehrheit der Bevölkerung lebt, ist der Prozentsatz noch höher. In den Gemeinden Old Fangak und Renk sind nur fünf Prozent der Menschen alphabetisiert. Schulbildung ist so unüblich, dass sie die Menschen mit Neugier aber auch mit Misstrauen betrachten. Für die Schule ist es erforderlich, dass die jüngeren Familienmitglieder für einen erheblichen Teil des Tages (und des Jahres) nicht im „Familienbetrieb“ anwesend sein können. Dies und andere Faktoren führen dazu, dass nur etwa 15 Prozent der Kinder im Schulalter regelmäßig zum Unterricht gehen und kaum ein Kind die Grundschule beendet. Seit dem Ausbruch des Krieges 2013 hat sich in der Region vieles verändert. Es waren vor allem die über 100.000 Binnenflüchtlinge, die aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit in die Region kamen, die den Wert von Bildung kannten, einforderten und vorantrieben. In immer mehr Dörfern gibt es inzwischen eine eigene Grundschule, und eine wachsende Anzahl Menschen hat Interesse daran, dass ihre Kinder einen Schulabschluss erhalten. Die größte Schwierigkeit ist jedoch, qualifizierte Lehrer zu finden. Derzeit werden die Schüler überwiegend von Schulabgängern ohne jede weitere Ausbildung unterrichtet. Daher setzen sich unsere Partner, die Comboni Missionare, dafür ein, angehenden Lehrern eine gute Ausbildung zukommen zu lassen. Aufgrund der großen Distanz und der Sicherheitslage auf den Straßen finden die Kurse für die Mehrheit der Lehrer in den großen Ferien, Januar bis März, in Kooperation mit dem Teachers’ Training College Yambio in Old Fangak statt. Pro Teilnehmer kostet die Kursgebühr 400 Euro. Zusätzlich muss mit Reisekosten von ca. 60 Euro für die gesamte Laufzeit gerechnet werden. Besonders für die neu eröffnete Sekundarschule werden aber Lehrer mit höheren Qualifikationen benötigt. Diese können sie nur in Juba oder in Uganda erwerben, was mit erheblichen Mehrkosten verbunden ist. Längst nicht alle Schüler sind in der Lage, ihre Schulgebühren zu zahlen, durch die wiederum die Lehrergehälter gedeckt werden. Auch für die Schulmaterialien müssen die Familien der Schüler einen Betrag leisten. Um dies zu finanzieren, sind die Comboni-Missionare auf die Hilfe der Sternsinger angewiesen.

 

  • Projektnummer D22 0135 003: Reintegration von Straßenkindern in Lilongwe (Malawi)

Folgeprojekt für das Straßenkinderprogramm Tikondane in Lilongwe, Erzdiözese Lilongwe / Malawi (01.01.2023 - 31.12.2025)

Tikondane ist eine von den „Missionary Sisters of our Lady of Africa (MSOLA)“ im Jahre 1997 gegründete Nichtregierungsorganisation. In der Diözese Lilongwe leitet sie ein Programm zur Rehabilitation und sozialen Reintegration von ca. 700 Straßenkindern pro Jahr. 300 von diesen Kindern kann Tikondane zeitgleich in ihrer Übergangsunterkunft versorgen. Die Kinder verlassen ihre Familien aus verschiedenen Gründen heraus (Vernachlässigung, Familienzusammenbruch, Formen von Missbrauch, Beschuldigung zur Hexerei). Viele kommen tagsüber aus Vororten, um in Lilongwe zu betteln oder um Flaschen und Schrott zu sammeln und kehren abends in ihre jeweiligen Familien zurück. Andere übernachten auch auf der Straße. Streetworker von Tikondane, das Sozialamt und die Polizei arbeiten eng zusammen, um diese Kinder zu erreichen. Die Sozialarbeiter treten mit den Kindern auf Märkten, an Busstationen und anderen Knotenpunkten der Stadt in Kontakt. Die Teilnahme der Kinder bei Tikondane ist freiwillig. Zwecks Rückführung der Kinder in ihre Familien bietet Tikondane den Kindern und den Familien Beratung, Bezahlung von Schul- und Ausbildungsgebühren, Übergangsübernachtungsmöglichkeiten, Hausbesuche und vieles mehr an. In Fällen, bei denen eine Rückführung in die Familie nicht möglich ist, sucht Tikondane nach alternativen Unterbringungsmöglichkeiten in einem familiären Umfeld.

 

  • Projektnummer D22 0112 008: Förderung von Kindern mit Behinderungen in Burundi

Mobile Klinik für Kinder mit Behinderungen, Zentrum AKAMURI in Bujumbura, Erzdiözese Bujumbura / Burundi (01.01.2023 - 31.12.2025)

 

Menschen mit Behinderungen sind in Burundi, wie in vielen anderen afrikanischen Ländern, starken Vorurteilen ausgesetzt und werden häufig von der Gesellschaft ausgeschlossen. Das Zentrum AKAMURI für Kinder mit mentalen und motorischen Behinderungen ist eine der wenigen Einrichtungen im Land, die sich um die Betreuung und Integration von Kindern mit mentalen und motorischen Behinderungen bemüht. Es trägt damit zur Umsetzung der Rechte für Menschen mit Behinderung bei.

Täglich werden 160-170 Kinder und Jugendliche im Alter von 0-25 Jahren aus Bujumbura und umliegenden Dörfern mit angemieteten Bussen in das Zentrum gebracht, wo sie entsprechend ihrer Behinderungen medizinische Therapien erhalten und Bildungsangebote wahrnehmen. Die Integration der Kinder in die Gesellschaft steht im Fokus des Zentrums. Zugleich unterhält das Zentrum eine mobile Klinik, um auch Kinder in entlegeneren Gebieten erreichen zu können. An bisher sechs verschiedenen Orten werden die Kinder regelmäßig physiotherapeutisch behandelt und die Eltern geschult, damit sie ihre Kinder bestmöglich unterstützen und fördern können. Dies erfolgt auch über Hausbesuche. In den Gemeinden werden zudem Sensibilisierungsmaßnahmen zur Integration von Menschen mit Behinderung durchgeführt. Die mobile Klinik unterhält Kontakte zu den lokalen Schulen, um soweit wie möglich die Integration der Kinder in den Regelunterricht zu fördern. In 2021 wurden 1.922 Kinder durch die mobile Klinik betreut. Ein siebter Außenposten soll auf Bitte der entsprechenden Gemeinde (Matara, Provinz Bujumbura) in Kürze hinzukommen.

 

  • Projektnummer D23 0130 001: Basisgesundheitsprogramm in Nariokotome, Lodwar / Kenia

Folgeprojekt Unterstützung des Basisgesundheitsprogramms in Nariokotome und Umgebung, Diözese Lodwar / Kenia  (2 Jahre: Jan. 2024 - Dez. 2026)

 

Unterstützung des Basisgesundheitsprogramms in Nariokotome und Umgebung, Diözese Lodwar/Kenia. Das Gebiet der Diözese Lodwar gehört zu den marginalisierten Randregionen des Landes. Häufig wiederkehrende Dürreperioden sowie zuletzt Heuschreckenschwärme, in deren Folge die nomadisch und semi-nomadisch lebenden Turkana häufig ihre Lebensgrundlage, die Viehherden, verlieren, prägen das Leben der Menschen. Da der Staat trotz Förderung der marginalisierten Countys bei weitem nicht ausreichend zur nachhaltigen Entwicklung der Region unternimmt, ist die katholische Kirche in der Region die einzige Institution mit einem funktionierenden Schul- und Gesundheitswesen. Im Gebiet um den Ort Nariokotome, 160km nördlich von Lodwar, führt die Missionsgemeinschaft St. Paul the Apostle (MCSPA) seit 1987 ein mobiles Gesundheitsprogramm durch, das inzwischen ca. 45.000 Menschen in einem 11.000km² großen Gebiet versorgt. Das Programm wurde zuletzt im Jahr 2017 durch das Kindermissionswerk gefördert. In diesem Rahmen konnten ein Ärztehaus sowie Angestelltenhäuser gebaut werden.

Im Rahmen des Gesundheitsprogramms werden 4 Gesundheitsstationen (Kokuselei, Todonyang, Nachukui, Nariokotome) sowie eine mobile Klinik, die 18 Stationen im Monat besucht, unterhalten. Seit 2016 werden von der Gesundheitsstation in Kokuselei durch eine zusätzliche mobile Klinik 9 Dörfer in den Bergen betreut. Es werden präventive und kurative Maßnahmen durchgeführt: Gesundheits-/Aufklärungsveranstaltungen werden in Gesundheitsstationen, an den Orten, die die mobile Klinik anfährt und in 10 Schulen, Kindergärten, Ernährungszentren und während Hausbesuchen für verschiedene Zielgruppen durchgeführt. Kurative Maßnahmen werden nach Möglichkeit vor Ort durchgeführt. Bei Bedarf werden Patienten an die umliegenden Krankenhäuser, in Lokitaung (Sub-district Hospital), in Lodwar (County Referral Hospital), in Kakuma (Mission Hospital) oder in Ausnahmefällen nach Eldoret bzw. Nairobi überwiesen. Patienten mit chronischen Krankheiten werden bis zur vollständigen Genesung nachbehandelt. Der Schwerpunkt liegt auf der stringenten Medikamenteneinnahme. Monatlich werden rund 400 Patienten als Erstbesuche sowie 300 zur Weiterbehandlung registriert.

 

  • Projektnummer D22 1318 003: Stärkung von Frauen und Kindern durch Ernährungssouveränität und nachhaltige Erhaltung natürlicher Ressourcen in West Manggarai, Flores/ Indonesien (3 Jahre)

 

Nach unserer Einschätzung setzt Indonesiens Politik zu sehr auf die reine wirtschaftliche Entwicklung des Landes – zum Nachteil der Umwelt und der lokalen Bevölkerung. Heimische Ressourcen werden an externe Investoren ausverkauft. Wälder, Ackerland und Wasserressourcen werden vernichtet, um zum Beispiel die für den Tourismus erforderlichen Infrastrukturen zu schaffen. In der Projektregion West-Manggarai, fehlen diese Ressourcen der lokalen Bevölkerung für die Erwirtschaftung ihrer Nahrungsmittel sowie ihres Einkommens. Hinzu kommen die Auswirkungen des voranschreitenden Klimawandels. Dies alles führt zu wiederkehrenden Ernteausfällen in der Landwirtschaft, die zudem immer weniger für die Eigenversorgung sondern zunehmend industriell in Orientierung an externen Absatzmärkten betrieben wird, so dass die lokale Bevölkerung auch hieran immer weniger Anteil hat. Diese Form der Landwirtschaft ist im Vergleich wenig nachhaltig und wenig resilient gegenüber Klimaveränderungen. In der Folge sind in der Region viele Menschen arm oder von Armut bedroht. Unterernährung vor allem bei Kindern ist sehr verbreitet und viele Familien geraten in eine Schuldenfalle. Die Situation für Frauen ist besonders prekär, da sie ohnehin in der patriarchalen Gesellschaft eine wenig gleichberechtigte Rolle einnehmen und kaum an Entscheidungen beteiligt werden.

Hier setzt die Arbeit von YAKINES (eine kleinere, als Stiftung registrierte säkulare Entwicklungsorganisation mit Bezug zur katholischen Kirche) seit 2001 im Bereich Gemeinwesen-Entwicklung und Frauenförderung an. In den letzten zehn Jahren hat YAKINES dazu beigetragen, dass zahlreiche Frauengruppen gegründet wurden, die auch untereinander vernetzt sind. Eine lokal durchgeführte Evaluation empfahl die Fortführung und Ausweitung des Projekts, um den massiven Einwirkungen durch Klimawandel, externe Investitionen in den Tourismus etc. etwas entgegensetzen zu können, was der Bevölkerung und der Landwirtschaft eine Perspektive gibt. Außerdem soll die Frage der hohen Rate an Entwicklungsstörungen durch Mangelernährung bei Kindern in der Region sowie der Kinderschutz im Allgemeinen als Projektziel nun angegangen werden. In insgesamt zwölf neuen Projektdörfern im West Manggarai Distrikt soll die Resilienz bäuerlicher Haushalte (insbesondere von Frauen und Kindern) durch nachhaltige Sicherung der Ernährungssouveränität, Erhalt natürlicher Ressourcen und Kinderschutzmaßnahmen gestärkt werden. Durch eine wieder nachhaltigere und wieder stärker an lokalen Gegebenheiten orientierte Landwirtschaft, vorrangig zur Eigenversorgung, sollen die Selbstständigkeit und dauerhaft gesicherte Nahrungsmittel-Versorgung von Frauen und Kindern erreicht werden.

Der Bedarf und die Dringlichkeit für Maßnahmen dieser Art in der Region sind hoch. Da es sich um Entwicklungsprozesse handelt, die Zeit brauchen, um nachhaltig zu wirken, ist mit Folgephasen zu rechnen. Dieses Projekt wurde dieses Jahr neu von unserer Vergabekommission bewilligt und ist bis 2025 ausgerichtet.

 

 

  • Projektnummer D22 0117 005: Stärkung der Mädchen, die Opfer von Menschenhandel und Missbrauch geworden sind in "La Passerelle" in Porto-Novo / Benin (01.01. - 31.12.2023, Jahr 1/3)

 

Ziel der 2005 offiziell registrierten Nichtregierungsorganisation „Espace Solidarité Global Bénin (ESGB)“ ist die Verbesserung der Lebensbedingungen und der Schutz von Kindern aus bedürftigen und schwierigen Verhältnissen, vor allem von Mädchen. Bereits 1998 hat ESGB nach entsprechenden Studien erste Bemühungen im Kampf gegen Gewalt an Mädchen unternommen. Wegen der hohen Anzahl an misshandelten, missbrauchten und aus unterschiedlichen Gründen aus Familien geflüchteten Mädchen, die bei ESGB um Hilfe baten, wurde übergangsweise ein kleines Zentrum mit 20 Plätzen geschaffen. 2006 konnte mit Hilfe der französischen Botschaft das Übergangszentrum „La Passerelle“ mit 50 Plätzen neu gebaut werden. Seither konnte ESGB seine Interventionen auch auf andere Akteure, wie Eltern, Zivilgesellschaft, Polizei, staatliche Sozialdienste etc. ausweiten und eng mit den Sozialämtern der Region kooperieren.

In dem Übergangs-Schutzzentrum „La Passerelle“ erhalten die Mädchen im Alter zwischen zwei und achtzehn Jahren soziale, psychologische, juristische, medizinische Hilfe, sowie die Möglichkeit der schulischen bzw. berufsbildenden Unterstützung. Für die unter 5-Jährigen gibt es einen Kindergarten. Eine ausgebildete Pädagogin fördert die Kinder altersgemäß. Zum Frühförderangebot gehört die Spracherziehung - sowohl in ihrer Sprache als auch auf Französisch - durch Märchen, Reime, Geschichten, aber auch das Malen, Sport sowie kulturelle Veranstaltungen. Weitere Aspekte sind die Persönlichkeitsentwicklung und die Vermittlung von Hygieneregeln. Obwohl sich dieses Schutzzentrum als erstes im Land insbesondere der Unterstützung von Mädchen verschrieben hat, werden in Ausnahmefällen auch Jungen aufgenommen. Dieses Projekt ist ebenfalls dieses Jahr neu durch unsere Vergabekommission bewilligt worden, zunächst für ein Jahr, aber vorbehaltlich der Mittelgewährung grundsätzlich auf drei Jahre ausgerichtet.

 

Zu zwei bisher geförderten Projekten:

  • P15A - Operationen für arme Kinder in Surabaya / Indonesien

Bei dem Krankenhaus-Projekt in Surabaja-Indonesien befinden wir uns in der außergewöhnlichen Lage, dass wir durch vielfältige Förderung des Projekts bereits über Rückstellungen hierzu verfügen, die zunächst zu verbrauchen sind (betrifft die bisherige Nr. 2 in ihrer alten Projektliste). Dies ist allerdings auch dem traurigen Umstand geschuldet, dass Schwester Hugoline verstorben ist und unsere zuständige Länderreferentin derzeit mit der Nachfolgerin bespricht, ob und wie es mit dem Projekt weitergeht.

  • D21 0121 002 – Programm zur Verbesserung der Gesundheit von Grundschulkindern in der Diözese Navrongo-Bolgatanga / Ghana

Das Gesundheits-Projekt im Norden Ghanas (Diözese Navrongo-Bolgatanga; Nr. 7 nach alter Projektliste) wird bald auslaufen. Die Arbeit hat gut gefruchtet, so dass das Projekt nun gut aufgestellt sein sollte. Herzlichen Dank für Ihre wertvolle Unterstützung!