Schulpastoral

Zur Schulpastoral gehören Angebote, die die SchülerInnen im Jahreskreis begleiten: Schulgottesdienste, Angebote des sozialen Engagements, Angebote der Besinnung, Beratung und Begleitung.

Wichtige Termine im Schuljahr brauchen Rituale und Feiern. Es ist schön, dass diese Feste von den Schulen vorbereitet und mitgestaltet werden. Bei diesen Feiern können die SchülerInnen Kirche und Kirchenraum in besonderer Weise erleben.

Best Practice und Ideensammlung

  • Stille Pause in der Fastenzeit
  • Lebendiger Adventskalender
  • Adventsimpulse: Start in den Tag
  • Prüfungssegen
  • Missio-Truck
  • Gottesdienste zur Einschulung, am Ende der Schulzeit
  • Gottesdienste im Kirchenjahr (Weihnachten, Schuljahresbeginn und Ende des Schuljahres)
  • Schulpastoral-Netzwerk-Treffen

 

 

Ein Beispiel: Prüfungssegen vor der Mittleren Reife

Sich segnen lassen – Prüfungssegen in Leutkirch

Dienstagmorgen, 8.15 Uhr. Der letzte Tag vor den Prüfungen in der Kapelle von Regina Pacis in Leutkirch. Musik läuft, Kerzen brennen. Knapp 100 Schüler drängen sich in der Kapelle. Damit hatten wir nicht gerechnet. Natürlich: Es ist eine Alternative zum Unterricht. Eine Schulstunde mal was anderes. Aber dass sich fast alle Schüler segnen lassen wollen, hat uns beeindruckt.

Sich segnen lassen. Einzeln, nacheinander, mit einem Kreuz in die Hand. Das war an diesem Morgen weder von Eltern und Lehrern vorgegeben. Das war die Entscheidung der Schüler. Wer sich segnen lässt, der stellt sein Leben unter ein besonderes Vorzeichen.

Vor Prüfungen kommt manchmal dieses Gefühl: Ich stürze ab, ich kann es nicht! Wer eine Prüfung schreibt, der muss sich davor vor allem mit sich auseinandersetzen, mit der eigenen Unsicherheit oder dem Erfolgsdruck oder dem Perfektionismus. Da hilft dann die Unterstützung von Eltern, Freunden und Lehrern. Da hilft es, wenn jemand die Hand auf die Schulter legt. Schreiben muss man die Prüfung allerdings selbst. Wer möchte, der kann sie unter einem besonderen Vorzeichen schreiben: als Gesegnete und Gesegneter. Gesegnet sein ist weder Magie noch Wunder. Gesegnet sein ist erstens eine Haltung. Menschen blühen auf, wenn sie gelobt oder gestärkt werden. Nichts tut einem Menschen so gut, wie ein gutes Wort oder ein aufmunternder Blick. Segnen heißt Gutes sagen (bene-dicere)! Gesegnete haben zweitens ein Grundvertrauen. Es ist gut und es wird gut. Vor allem wissen sie: Es kommt auf mich an, aber es hängt nicht alles von mir ab. Drittens spüren Gesegnete, dass sie nicht durchs Raster fallen. Das Gelingen ihres Lebens wird von anderen mitgetragen, bedingungslos, unabhängig von Noten und Prüfungsergebnissen. Wer sich segnen lässt, der weiß, dass er nicht alles selbst machen kann. Wer sich segnen lässt, lässt sich diese Zuversicht zusagen. Der Gott Jesu ist zuerst ein segnender Gott. Sein Zuspruch steht vor dem Anspruch.

Es mag sein, dass die Schüler das nicht alles im Hinterkopf haben. Müssen sie auch nicht. Was Glauben und Hoffen und Zweifeln ausmacht, lässt sich oft auch nicht erklären, sondern vor allem im Ritual erleben. Deshalb empfinden wir den Segen vor der Prüfung als ein starkes Ritual, das Mut macht. 

Pastoralreferent Benjamin Sigg